Palazzo Cenci Maccarani di Brazzà

 


Palazzo Cenci Maccarani di Brazzà

Beschreibung

Der Bau des Palast für die alte Patrizierfamilie Stati wurde zwischen 1520 und 1524 begonnen. Es ist gesichert, daß Giulio Romano den Bau entworfen hat. Die Fassade mit fünf Fensterachsen zeigt sowohl Florentiner Einflüsse als auch Motive des 1501-1510 entstandenen Palazzo Caprini. Allerdings weisen die doppelten, sehr flach gehaltene Lisenen über den Pfeilern des Erdgeschosses, im Unterschied zum Palazzo Caprini oder dem Palazzo Caffarelli Vidoni, keine tektonischen Eigenschaften mehr auf. Die Rustika der scheitrechten Bogen in den Ladenöffnungen und das Portal sind formal übersteigert. Ein Kranzgesims fehlt. Da die Bauherren kein regelmäßiges Grundstück erwerben konnten, sind an der linken Seite nur zwei Fensterachsen gebaut worden, an der rechten Seite immerhin fünf. Durch die spätere Schließung der Arkaden im Hof war die Wirkung desselben stark beeinträchtigt.
1786 war der Bau im Besitz des Marchese Maccarani. Palazzo di Brazzà wird heute vom italienischen Senat genutzt, nachdem er von der Gräfin di Brazza 1964 an das Krankenhaus von Udine vermacht worden war. Im Rahmen einer durchgreifenden, vom Senatspräsidenten Amintore Fanfani veranlaßten Restaurierungskampagne in den frühen 1980er Jahren wurden die teilvermauerten Loggien wieder geöffnet. Im piano nobile haben sich in Repräsentationsräumen zwei teils mit Tempera bemalte Kassettendecken erhalten. Die Sala enthält einen Fries von Luzio Romano mit historischen Szenen u.a. Ebenfalls von Luzio Romano stammen die Grotesken in der Bibliothek.

Literatur

Frommel, Christoph Luitpold: Der römische Palastbau der Hochrenaissance, Tübingen 1973, tom. II, pp. 322-326
Borsi, Francesco, Quinterio, Francesco, Magnanimi, Giuseppina: Palazzo Cenci, Roma 1989

 
© 2005 J.-Ch. Rößler
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Jan-Christoph Rößler, München