Palazzo Corsini alla Lungara

 


Palazzo Corsini alla Lungara

Beschreibung

Der Palazzo Corsini basiert auf einem Palazzo der Riario, der im 16. Jahrhundert errichtet wurde. Es ist dieser einer der wenigen Paläste im Trastevere. Der für Kardinal Raffaele Riario (1451-1521) von einem unbekannten Baumeister aus dem Umkreise von Bramante im Jahre 1511 errichtete Palazzo Riario ist unter anderem in einer Ansicht von Rom von Antonio Tempesta (1593) und von Orazio Torriani (1617) zu sehen. Der Baukörper war U-förmig und besaß eine neunachsige Fassade. Reste dieses cinquecentesken Palazzo sind noch an der Südseite zu erkennen.
1659 bezog Christina von Schweden den Palast mietweise und bewohnte ihn für fast 30 Jahre. Der Haupt-Zugang von der via del Lungara wurde geschlossen und der Palast besonders im Inneren durch Camillo Arcucci, den Baumeister des Palazzo Pio, im Inneren umgebaut.
Am 27.07.1736 wurde der Palast einschließlich der Annexgebäude und des Gartens von den Corsini erworben, die bis dahin im Palazzo Pamfili in Piazza Navona lebten und eine umfangreiche Bibliothek besaßen. Nachdem Lorenzo Corsini als Papst Klemens XII den Thron bestiegen hatte, war ein eigener repräsentativer eigener Palast notwendig geworden. Der Palazzo Corsini wurde bald durch Ferdinando Fuga massiv umgebaut; die Länge der Fassade mehr als verdoppelt und im ehemaligen rechten Flügel zum Garten ein repräsentatives Treppenhaus geschaffen. Unter den abgehängten Decken der Innenräume aus dem Settecento blieben die cinquecentesken Kassettendecken mit Wappen der Riario erhalten, gleiches gilt für Wandfresken.
Im Jahre 1883 verkaufte Tommaso Corsini den Palast an den Staat. Seit 1895 besteht die Galleria Nazionale d'Arte Antica, welche aus der Pinakothek der Corsini hervorging und Werke von Rubens, Agostino Tassi, Reni, Guercino u.a. zeigt. Im zweiten Stock ist die Accademia dei Lincei untergebracht.

Literatur

Palazzo Corsini alla Lungara. Fasano 1988

Verweise

http://www.galleriaborghese.it/corsini/it/default.htm

 
© 2005 J.-Ch. Rößler
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Jan-Christoph Rößler, München